Etwas aus dem weltweiten Netz
Vergangenen Freitag (09.10.2015) tagte wieder das Dialogforum Schiene Nord. Über 90 % der Teilnehmer des Forums votierten dabei für eine nutzenoptimierte Alphavariante. Was bedeutet: keine Neubautrasse über Dannenberg und Dömitz.
Bisher hatte die Bahn AG immer wieder vehement für eine Neubautrasse plädiert, die als einzige den andrängenden Güterverkehr aus den Nordhäfen aufnehmen könne. Nun rückte sie von diesem Vorhaben ab. Wie zu hören war, war es nur noch ein Vertreter des Hamburger Senats, der unbedingt an einer Neubautrasse festhalten wollte. Nach Einschätzung von Teilnehmern des Dialogforums liegt dies wohl darin begründet, dass er dem Hamburger Hafen eine Vorrangstellung vor Wilhelmshaven, Bremen und Bremerhaven sichern will. Mit diesem Ansinnen stieß der Senatsvertreter allerdings im Dialogforum nicht nur auf taube Ohren, sondern auf verärgerte Ablehnung. Die nun favorisierte „Alphalösung“ sieht vor, dass der Güterverkehr aus Hamburg über Büchen und Stendal über Trassen im Osten und im Westen von Bremen Richtung Ruhrgebiet fahren. Zuvor hatte sowohl der Vertreter der Deutschen Bahn AG, Ulrich Bischoping, wie auch der Gutachter des Bundes, Stefanos Kotzagiorgis vom Planungsbüro BVU, bestätigt, dass diese Variante bis mindestens 2030 genügend Kapazitäten für die Häfen in Hamburg und Bremen bzw. Bremerhaven schafft, wobei sogar noch Kapazitätsreserven vorhanden sein werden. „Die Sitzung am Freitag ist ein wichtiger Zwischenschritt gewesen, um am 5. November dann abschließend ein Votum beschließen zu können. Dies ist wichtig, damit das Signal der Region zwischen Bremen, Hannover und Hamburg nach Berlin rechtzeitig vor der Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans gesandt werden kann“, so Landrat Dr. Heiko Blume. Die Alpha-Variante ermöglicht nach Aussagen von Blume als einzige noch vor 2030 dringend benötigte Kapazitäten im Schienennetz in nennenswertem Umfang bereitzustellen. „Das Alpha kommt dabei ohne Neubaustrecken aus,“ so Blum. Nur deshalb könne sie von den Menschen in der Region auch mitgetragen werden. „Dabei gilt: Voraussetzung für diesen Konsens ist, dass die damit verbundenen Belastungen für die Menschen in der Region weitest möglich abgefedert werden,“ fordert der Landrat von Uelzen in seinem Statement. In diesem Zusammenhang stehe das Thema Lärmschutz ganz oben auf der Agenda. „Alpha ist die Lösungsvariante. Sie ist konsensfähig. Eine Alternative dazu gibt es nach nahezu einhelliger Auffassung des Forums nicht. Dabei haben sich die Mitglieder des Forums in sieben ganztägigen Sitzungen – und zahllosen weiteren Arbeitsgruppensitzungen – sehr intensiv mit den Fakten und Prognosen auseinander gesetzt“, so Friedrich-Karl Bodin vom Aktionsbündnis für die Ostheide. „Dass einzelne Teilnehmer mit dem Ergebnis nicht zufrieden scheinen, kann ich nicht nachvollziehen;“ so Heiko Blume nach der Sitzung. Die Region zeige hier sehr geschlossen einen Weg auf, der insbesondere ja auch der hamburger Hafenwirtschaft helfen solle, die laut Prognosen voraussichtlich weiter steigende Zahl von Containern ins Hinterland zu transportieren. „Es ist nach Abschluss des Forums auch an Hamburg und Bremen, sich beim Bund für die zügige Umsetzung des Alpha einzusetzen“, so Blume abschließend.
Quelle: www.wendland-net.de v. 14.10.2015
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