MV 2023 – Neuaufstellung des Vorstands

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Glaubwürdigkeit der DB weiterhin erschüttert

Mitgliederversammlung AfdO in Vinstedt

Der Vorstand legte auf seiner jährlichen Mitgliederversammlung Rechenschaft ab und gab Einblicke in die weiterhin gestörte Beziehung zur DB.

Tobias Schütte und Joachim Partzsch als Bindeglieder zum Projektbeirat und damit zu originären Informationen aus den Bereichen Bahn und Politik gaben schwerpunktmäßig ihre Eindrücke wieder, wie sie im Rückblick das vergangene Jahr erlebt haben.

Die Bahn habe den Austausch mit Bürgerinitiativen, Projektbeirat und Betroffenen an Runden Tischen aus der Region total abgesagt. Um den Deutschland-Takt auf die Beine zu stellen, sei man augenblicklich im politischen Berlin mit dem sogenannten Planungsbeschleunigungsgesetz beschäftigt, welches zusammen mit der Bekanntgabe einer Vorzugstrasse aber wohl erst nach der Sommerpause ans Licht der Öffentlichkeit kommen werde. Ob die von der Bahn selbst ins Spiel gebrachte Generalsanierung des Bestands die erhoffte und notwendige Erhöhung der Kapazität mit sich bringt, muss nach Bauabschluss begutachtet werden. Das sei jedenfalls auch die Leitlinie des niedersächsischen Verkehrsministers. Die Bahn betrachte den damit erreichbaren Umfang aber als nicht ausreichend und beharre weiterhin auf komplette Neubauten.

Partzsch berichtete, dass man in Berlin dem Staatssekretär Theurer die deutliche Botschaft überbracht habe, dass das Kommunikationsverhalten der Bahn mehr als schlecht sei und dass das zu vielen Irritationen unter den Akteuren und der betroffenen Öffentlichkeit in der Region geführt habe. Bisher sei aber keine Verbesserung eingetreten. Partzsch sprach sogar von einem Schwarzen-Peter-Spiel, denn niemand aus dem Bahnkonzern oder dem Ministerium komme mit der Bekanntgabe der Vorzugtrasse über. Zusätzlich seien verwirrende Aussagen sowohl vom Minister als auch von seinem Staatssekretär öffentlich gefallen, dass nichts gegen den Willen der Bevölkerung entschieden werde. Das Dilemma werde noch dadurch vergrößert, dass bei einem Treffen mit Planern im Nov. ’22 offenbart wurde, dass man seit 2016 an dem Auftrag arbeite, 4 Gleise zu bauen: 2 im Bestand, 2 als Neubaustrecke. Damit war klar, dass die Bahn die Öffentlichkeit getäuscht hatte. Ein ganz klarer Betrug am Projektbeirat, den Bürgerinitiativen und den Menschen der Region! Noch dreister ging es dann in der nur von ausgewählten Teilnehmern besuchten kommunalen Planungswerkstatt zu, in der die Trasse durch den Landkreis Uelzen vorgestellt wurde. Empört stellte man hier fest, dass es keine Diskussion über eine Ertüchtigung des Bestands gab. Das Misstrauen gegen die Bahn bleibe groß. Ebenfalls habe das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit der Berliner Politik mit ihren widersprüchlichen Äußerungen dazu geführt, dass man auch hier große Vorbehalte habe.

Nach diesen ausführlichen und sehr umfangreichen Berichten wurden dann sehr schnell und konzentriert die notwendigen Regularien abgehandelt: Die Kassenprüfer berichteten, dass sie bei der Kassenführung keine Beanstandung feststellen konnten und sie beantragten Entlastung für Kassenwart und Vorstand, die sofort gewährt wurde. Der Kassenwart und das Gründungsmitglied der Bürgerinitiative, Jürgen Schröder, stellte nach acht Jahren unermüdlichen und stets korrekten Einsatzes sein Amt zur Verfügung. Ihm wurde von der 1. Vorsitzenden mit einem Geschenk unter großem Applaus der Mitglieder und Vorstandskollegen für seinen immer zuverlässigen Einsatz gedankt.

Die 1. Vors. verabschiedet den ehem Kassenwart

Die turnusmäßige Neuwahl ging schnell über die Bühne, weil sich alle übrigen Vorstandsmitglieder erneut zur Wahl stellten. Einstimmig wurden Frau Dr. Uta Schulze zur Vorsitzenden, Herr Friedrich-Karl Bodin, Herr Joachim Partzsch und Herr Tobias Schütte zu Stellvertretern gewählt. Fritz Kaune ist erneut zum Schriftführer bestimmt worden.

Selbstverständlich hatte der zurückgetretene Kassenwart das Feld bestellt und so gab es keinen Findungsstau. Frau Stefanie Schmedt-Meyer konnte alle Stimmen als neue und herzlich willkommene Kassenführerin auf sich vereinen. Klaus Dierks wurde für den turnusmäßig ausscheidenden Ulrich Schmedt einstimmig als zweiter Kassenprüfer bestätigt. Alle nahmen die Wahl an.

Da der Kassenbestand als ausreichend dargestellt worden ist, wurde auf eine Beitragsanpassung verzichtet. Sollte sich dennoch unvorhergesehen ein plötzlicher finanzieller Bedarf ergeben, wird der Vorstand diesen Fall über ein Anschreiben mitteilen. Zum Schluss, bevor sich alle nach äußerst konzentriertem Zuhören zu informellem Gespräch trafen, dankte das Mitglied Klaus Kobernuss noch einmal ausdrücklich im Namen aller dem Vorstand für die im Berichtsjahr geleistete Arbeit.