Statustreffen 15.12.2023 in Celle

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Das Statustreffen in Celle wurde von 2/3 des Vorstands besucht. Hier unser Bericht, angereichert mit ein paar optischen Eindrücken:

Bahntechnisch  ist  weiterhin in Norddeutschland nichts endgültig geklärt. Auch ist noch nicht ein einziger Spatenstich in die Erde gerammt worden, um auch nur eine Bahntrasse voranzu-bringen. Was allein Bestand hat, ist die durch die mediale Landschaft gallopierende Chimäre des Neubaus entlang der Autobahn un dann weiter über Bergen und Celle.

Dennoch hat sich etwas durch die Standhaftigkeit unseres niedersächsischen Verkehrsministers Olaf Lies verändert: Die im Sommer begonnenen Gespräche mit Bahn, Bundesverkehrs-ministerium und Minister Lies sollen nunmehr in eine klare schriftliche Vereinbarung inklusive Zeitplan überführt werden. Lies steht für den Ausbau des Bestands ein und möchte durch die Generalsanierung soviel von dem Alpha-E umsetzen, wie das 2015 in Celle beim Dialogforum beschlossen worden war.

Dies wurde beim Statustreffen aller Akteure des großen Schieneninfrastrukturprojekts am 15.12.d. J. in Celle noch einmal von ihm bekräftigt: „ Wir wollen nicht irgendwas umsetzen – wir wollen Alpha-E.“ Es sei „erschreckend, wo wir acht Jahre nach dem Dialogforum Schiene Nord stehen.“ Nun müsse man Lösungen finden. „Es bringt nichts, Milliardenprojekte in die Welt zu setzen“, betonte der Minister. Man müsse sich auf das Machbare, Sinnvolle beschränken“.

Joachim Partzsch, Sprecher des Projektbeirates Alpha E, bezog, sich auf das „Ur-Alpha“ und forderte die Beschlüsse aus dem Abschlussdokument umzusetzen. Partzsch kritisierte zudem, dass es bei der Strecke Rotenburg–Verden trotz Beschluss des Deutschen Bundestages im Juni 2021 nicht wirklich vorangehe. „Wir brauchen diese Strecke, es ist eine wichtige Umleitungsstrecke, gerade bei der Generalsanierung.“

Ein Problem gibt es aber weiterhin – der dritte Entwurf des Fahrplangutachtens zum Deutschlandtakt. „Der Entwurf werde als ‚Totschlagsargument‘ gegen die anderen Varianten genutzt,“ kritisierte Peter Dörsam als 2. Sprecher des Projektbeirats. Man müsse diesen Entwurf weiterentwickeln. „Er darf nicht mehr dafür genutzt werden, um andere Dinge zu blockieren“, betonte Dörsam. Dabei präsentierte er Zahlen, nach denen „nur 11 Prozent der Fahrten auf der Neubaustrecke zusätzlich“ seien.

„Die Generalsanierung ist eine riesige Herausforderung, denn sie bedeutet Streckensperrungen“, sagte Dörsam. „Für die Strecke Hamburg–Hannover ist sie aber auch eine große Chance, die von der DB Netz AG bereits 2011 festgestellte Überlastung der Strecke zwischen Uelzen und Stelle endlich zu beseitigen.“ Zwischen Stelle und Lüneburg können derzeit zwei Gleise nach Süden und nur ein Gleis nach Norden genutzt werden. Hier müssten die fehlenden Weichen eingebaut werden, damit in beide Richtungen die gleiche Leistungsfähigkeit gegeben ist und Überholungen möglich seien. Von der Bahn wurde auch beim Statustreffen „zu wenig Kapazität“ als immer wiederkehrendes Argument gegen den Bestandsausbau vorgebracht und deshalb ein Neubau gefordert. Dies, wie auch ein Varianten-Vergleich, wurde von Minister Lies zurückgewiesen, denn er priorisiere erst einmal die Sanierung, die nach ihrem Abschluss im Hinblick auf Kapazität und Engpässe bewertet werden müsse. Dass Verkehrsprognosen ein „Blick in die Glaskugel“ sind, beweisen die Vorhersagen von 2030: Der Containerumschlag z. B. in Hamburg ist nicht gestiegen, sondern rückläufig! Damit kann die aktuelle Lage erst nach der Generalsanierung mit allen Teilen von Alpha-E ermessen werden.

Abschließend soll noch einmal der Minister Lies zu „Wort“ kommen. In dem Internetauftritt seines Ministeriums macht er uns mit seiner Sichtweise zum Statustreffen in Celle Hoffnung: „Allerdings reichen die für die Generalsanierung gezeigten Maßnahmen nicht aus, um von einer kompletten Umsetzung von Alpha-E zu sprechen. Als wir im Sommer das weitere Vorgehen verabredet hatten, herrschte Einigkeit, jetzt alle Kräfte darauf zu konzentrieren, die Generalsanierung XXL zu einem Erfolg zu machen. Hier ist nun noch einiges zu tun. Ich bin sehr zuversichtlich, dass Bund und Deutsche Bahn diesen Weg jetzt mitgehen. Insofern habe ich keine Zweifel daran, dass wir das auch gemeinsam hinbekommen. Die Landesregierung möchte, dass im Sinne der Planungsbeschleunigung endlich gebaut und nicht immer wieder neu geplant wird. Angesichts der bislang geringen Umsetzungstiefe des gesamten Projektes Alpha-E sind noch viele Punkte offen, die das Land weiterverfolgen wird. Die Ausdauer der Beteiligten des Dialogforums Schiene Nord für mehr Schieneninfrastruktur ist nach wie vor beeindruckend.“

Hier einige Bilder:

Begrüßung durch Tobias

  

Grußwort von Landrat Dr. Blume

 

 

 

 

         

 

 

 

 

 

 

Grußworte der Landräte aus UE, Harburg & CE mit MdL

 

Tobias begrüßt Minister Lies

 

 

Tobias übergibt das Mikro an Minister Lies

 

 

Der Protest ist bunt und auch sehr groß!

    

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Blick in den Tagungsraum

J. Partzsch begrüßt die Anwesenden und Minister Lies erklärt sich

 

Das konzentriert lauschende Auditorium

Wer noch mehr lesen bzw. einen noch tieferen Einblick erhalten möchte, der sei auf die Seite des Projektbeirats verwiesen:

https://beirat-alpha.de/veranstaltungen/