Alpha-E im Licht der neuen Studie der Vieregg-Rössler GmbH München

Liebe Besucher unseres Internetauftritts,

ja es stimmt, lange Zeit war hier nichts Neues zu lesen und von daher die Seite vielleicht uninteressant und in Vergessenheit geraten. Selbstverständlich ist der Vorstand in der Zwischenzeit nicht untätig gewesen, denn die Arbeit hat sich in eine intensive Auseinandersetzung mit der DB in die sogenannte „Gläserne Werkstatt“ verlagert, deren detailreiche Problematik nicht unbedingt im Internet wiederzugeben war. Durch Tricksereien mit Zugzahlen und verschiedenen Varianten  zeigte die DB, dass ein Ausbau im Sinne des Abschlussdokuments von Celle überhaupt nicht absehbar ist. Zu viele Einzelinteressen, zu viel Getöse in verschiedenen Regionen, zu viel politisches Zögern durch die Möglichkeiten von Umfahrungen von Lüneburg bis Bad Bevensen, als dass die DB ein endgültiges Konzept vorgelegt hat.

Daraus tauchten dann immer wieder einzelne Puzzleteile im Licht der Öffentlichkeit mit z. T. heftigen Gegenreaktionen auf. Die Probleme: Trassenverlauf und das Kosten-Nutzen-Verhältnis (NKV). Da der gordische Knoten des Ergebnisses des Dialogforums von Celle auch vier Jahre nach seinem Ende noch nicht in einer allseits akzeptierten Konzeption durchschlagen werden konnte, haben sich fünf Bürgerinitiativen zusammengetan, um durch die Vieregg-Rössler GmbH aus München ein Gutachten erstellen zu lassen, das durch einen fahrplanbasierten Ansatz untersuchen sollte, ob das Potenzial von Alpha-E den ständig steigenden Anforderungen durch den Deutschland-Takt und einem stärkeren Bedarf im Fern- und Nahverkehr gerecht werden kann.

Dieses wurde durch den Gutachter Dr. Vieregg bestätigt und am 23.01.2020 in Uelzen der Öffentlichkeit vorgestellt. Wer das Gutachten  genau studieren möchte, der sei auf folgenden Link beim Projektbeirat verwiesen: https://beirat-alpha.de/

Wer sich grundsätzlich über den Projektbeirat und das Konzept von Alpha-E informieren möchte, dem seien folgende Links empfohlen:

Projekbeirat: https://beirat-alpha.de/auftrag-und-ziele/

Alpha-E:  https://beirat-alpha.de/was-ist-alpha-e/

Das Ergebnis der aktuellsten „Gläsernen Werkstatt“ der DB finden Interessierte unter folgendem Link auf der Seite der DB: https://www.hamburg-bremen-hannover.de/files/pdf/informationsveranstaltungen/20200129-HHBH-Bewertung-3-Gleis-Lueneburg-Uelzen-Sechstes-Treffen.pdf

Da die Veröffentlichung der Vieregg-Studie erst kurz vor der letzten Gesprächsrunde mit der DB stattfand, konnte diese im Rahmen dieser Sitzung noch nicht fachlich intensiv besprochen werden, aber die vertretenen Landes- / Bundespolitiker waren sehr interessiert und die DB erhielt den Auftrag, die Studie in einem Gespräch mit dem Gutachter Dr. Vieregg während einer gemeinsamen Planungsrunde intensiv zu erörtern.

Folgende Kernaussagen sind nach dem Gutachten zu treffen:

Präambel:

Die Intention der beauftragenden Bürgerinitiativen zu dem vorliegenden Gutachten war es, alternative Denkmodelle unter Berücksichtigung neuer Anforderungen, wie z.B. dem Deutschland-Takt, vorzuschlagen. Es sollte aufgezeigt werden, dass Alpha-E prinzipiell ohne Neubau-strecken möglich ist.

Eine allumfassende Lösung aller Verkehrsprobleme in Norddeutschland durch das Gutachten zu liefern, war nicht Absicht und ist auch nicht Anspruch. Dies wäre im Rahmen der Leistungsfähigkeit der beauftragenden BIs nicht möglich. Daraus ergibt sich auch, dass seitens der BIs durchaus an der einen oder anderen Stelle noch Optimierungsbedarf besteht. Grundsätzlich weisen die beauftragenden BIs hier noch einmal darauf hin, dass die prognostizierten Gütermengen mit sehr großer Wahrscheinlichkeit gar nicht eintreffen werden. Trotzdem beruht das Gutachten auf den ursprünglichen Planzahlen.

Die beauftragenden Bürgerinitiativen leisten mit dem Engagement bei diesem Gutachten erneut einen konstruktiven Vorschlag zur Um-setzung von Alpha-E. Wir erwarten, dass die Verantwortlichen (Bund, Land, Bahn und weitere) die sich aus dem Gutachten ergebenden neuen Denkansätze unvoreingenommen und ergebnisoffen prüfen.
Kernaussagen:

Die uns vorliegende finale Fassung des Gutachtens von Dr. Vieregg zeigt nach eingehender Analyse:

1. Die Umsetzung des im Celler Dialogforum Schiene Nord entwickelten „Alpha-E“ über den Ausbau vorhandener Bahnstrecken ist möglich und erfüllt die Anforderungen des zukünftigen Bahnverkehrs.
2. Ein Neubau von durchgehenden Trassen oder weiträumige Umfahrungen von Orten, die über eine – von den Bürgern ggfls. gewünschte – räumlich enge Umfahrung hinausgehen, sind nicht notwendig.
3. Die prognostizierten Personen-und Güterverkehrsmengen mit dem sich daraus möglicherweise ergebenden Kapazitätsbedarf sind mit dem in der Studie beschriebenen fahrplanbasierten Ansatz zu erreichen.
4. Der vom Gutachter gewählte fahrplanbasierte Ansatz hat große Vorteile und orientiert sich an den Anforderungen des Schienenpersonen- fernverkehrs (SPFV) und des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV). („Fahrplan bestimmt die Gleise, nicht die Gleise den Fahrplan“)
5. Ein modulares Entwickeln ist möglich. D.h., frühzeitig können Teilstrecken genutzt werden und die Realisierung von bestimmten Teil-    maßnahmen ist erst notwendig, wenn sich die für 2030 prognostizierten – sehr hoch angesetzten – Zugzahlen im Güterverkehr wirklich        realisieren.
6. Ein bedeutender Teil der notwendigen Baumaßnahmen kann auf bahneigenen Grundstücken erfolgen, was für eine schnelle Umsetz-    barkeit und niedrigere Kosten spricht.
7. Der seit langem geforderte und in der Entwicklung befindliche Deutschland-Takt ist mit dieser Planung des Gutachters für Alpha-E      umsetzbar.
8. Die Planung zeigt auf, dass – wenig sinnvolle – Tabus gebrochen werden können, beispielsweise geringe Geschwindigkeitsvorgaben in      bestimmten Bahnhöfen ohne Differenzierung.
9. Einen wesentlichen Teil des Konzeptes macht die Berücksichtigung der Nahverkehrs-Entwicklung in der Region aus. Hier können deutliche  Verbesserungen erreicht werden. Dabei erfordert ein in dieser Region gewünschter 15-Min.-Takt im SPNV von Lüneburg nach Hamburg den weiteren durchgehenden Ausbau der Strecke Ashausen – Lüneburg mit einem vierten Gleis.
10.Die Anbindung von Harburg, Lüneburg, Uelzen und Celle (regionale Zentren in der Region) an den Fernverkehr bleibt grundsätzlich      erhalten.
11. Wie im Celler Dialog-Forum gefordert, wurden der gesamte Streckenverlauf des Alpha-E (in der Region) und die daraus resultierende      gleichmäßige Lastenverteilung auf die Region betrachtet und können umgesetzt werden.
12. Das vorgeschlagene Konzept „Neue Ausfahrt Hamburg Hbf.“ schafft (zusätzliche) freie Grundstücksflächen im Bereich der Hamburger Hafen-City. Dies ermöglicht weiteres Wachstum in diesem Bereich. Außerdem können die zu erwartenden hohen Grundstückserlöse (möglich mehrere 100 Millionen Euro) für die Finanzierung des Gesamtprojektes herangezogen werden.

Fazit: Mit den vom Gutachter vorgeschlagenen Anpassungen können die Grundprinzipien des Alpha-E -Projektes, wie in Celle verabredet, eingehalten werden.

Voraussetzungen:
Die Knoten-Problematik in Hamburg und Hannover ist zu lösen. Dies wurde aber bereits vor dem Dialog-Forum in Celle zugesichert.

Stand: 08. Januar 2020

Inhaltlich für die Zusammenfassung verantwortlich

AFDO: Friedrich-Karl Bodin, Joachim Partzsch, Tobias Schütte

Aktionsbündnis gegen Trassenneubau: Christian Böker

Bürgerbündnis Nordheide: Randolf von Estorff

Pro-Lebensraum Eimke Wriedel: Rolf Kersjes, Heiko Russmann, Kurt Wiedenhoff

unsYnn: Jörg Eggers

Beratend: Klaus-Dieter Streit

Wer Einsicht in das Presseecho nehmen möchte, dem seien folgende Links empfohlen:

NDR: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Streckenausbau-Gutachten-staerkt-Alpha-E-Variante,alphae104.html

Landeszeitung Lüneburg: https://www.landeszeitung.de/blog/lokales/2682674-neuer-denkanstoss-kurz-vor-knapp

https://www.landeszeitung.de/blog/aktuelles/2681730-der-bogen-koennte-groesser-werden

Allgem. Zeitung Uelzen: https://www.az-online.de/uelzen/bienenbuettel/umsetzung-alpha-e-uelzen-strecken-optimierung-statt-ausbau-13502070.html

Hiermit hoffen wir Besucherinnen und Besucher erst einmal auf den aktuellen Stand gebracht zu haben. Zugegeben, viel Lesestoff, aber es muss ja nicht alles auf einmal gelesen werden.